Accustic Arts zelebriert den Aufwand: Die Vor-/Endstufenkombination der Lauffener High End-Manufaktur, bestehend aus dem Tube Preamp II MK2 und zwei 700 Watt starken Mono II, besticht durch eine sensationelle Fertigungsqualität, die sofort den Begriff „Kostbarkeit“ im Kopf verankert. Durch die Mischung aus Röhren- und Transistortechnik sollen sich die Verstärker auch als klangliche Kronjuwelen offenbaren.
Die Vorstufe Accustic Arts Tube Preamp II MK2 mit der Endstufe Mono II. Für den Stereo-Betrieb braucht man zwei dieser Mono-Blöcke.
Ein Traum aus Aluminium und Chrom ist in die lite-Redaktion gekommen: Accustic Arts hat uns aus der erhabenen Reference-Serie den Tube Preamp II MK2 und zwei Mono II zugesandt. Bei dieser Vor-/Endstufenkombination weiß man gleich auf den ersten Blick, dass hier drei Edelst-Komponenten ihr Amplifikationswerk verrichten. Accustic Arts betreibt nämlich einen immensen Aufwand bei der durch und durch in Handarbeit ausgeführten Fertigung, das reicht vom Gehäuse über den akribischen Schaltungsaufbau bis hin zur pedantischen Anforderung an die Bauteile. Nicht umsonst ist der Firmenname das Kürzel für „Accurate Acoustic Arts“, wobei die „richtige Klangkunst“ den akustischen Anspruch an Akkuratesse und Klangtreue definiert. Das verspricht auch die Verstärker-Trias dieses Tests – schauen und hören wir sie uns an!
Exzellente Qualität: Das Gehäuse und die Verarbeitungsgüte ist herausragend.
Der Vorverstärker: Tube Preamp II MK2
Der Vorverstärker zeigt direkt, was in ihm steckt: In den ein Zentimeter starken Gehäusedeckel aus gebürstetem Aluminium ist das leicht stilisierte Schaltzeichen einer Verstärkerröhre gefräst. Das ist natürlich ein Augenschmaus für Elektronik-Affine, erzeugt aber auch ohne dieses Wissen einen Wow-Effekt – und hat zudem einen praktischen Nutzen: Die Durchbrüche, die noch mit einem schützenden Lochgitter unterfüttert sind, dienen der Wärmeabfuhr. Die ist auch geboten Unter der Haube arbeiten vier glimmende Röhren, zwei pro Stereokanal-Seite, denn der Tube Preamp II MK2 ist vom Eingang bis zum Ausgang vollsymmetrisch aufgebaut. Die Röhren sind zugunsten der bestmöglichen Performanz gematched, das heißt: Ihre real gemessenen Betriebswerte dürfen nach 200 Teststunden (!) nur innerhalb engster Toleranzbereiche differieren. Die Röhren-Geschichte ist aber nur die halbe Wahrheit: Eigentlich arbeitet der Tube Preamp II MK2 nämlich als Röhren-Hybrid, das heißt: Neben den Vakuumkolben sorgen auch Transistoren für die Amplifikation. Sie kommen dort zum Zuge, wo die Röhren ihre prinzipbedingte Schwäche haben. Durch diese Kombination von Röhren und Halbleitern besitzt der Tube Preamp II MK2 die geschätzten Klangeigenschaften der Röhre und durch die Transistoren die gewünschte Niederohmigkeit und Stromlieferfähigkeit der Ausgänge. All das sorgt ebenso für ein sauberes Signal wie die zugrundeliegende Class-A-Schaltung. Sie bürgt für eine vollkommen lineare Verstärkung, hat aber immer einen geringen Wirkungsgrad, denn ein Gutteil der investierten Energie wird nicht in Verstärkerleistung umgesetzt, sondern in Wärme. Doch hier geht es ja um eine Vorstufe, da ist die Class-A-Schaltung quasi Pflicht, es zählt nicht die hohe Leistung, sondern der reine Klang. Zu dessen Gunsten ist die komplette Schaltung mit selektierten, höchstwertigen Bauteilen realisiert.
Gebürstetes Aluminium, blitzendes Chrom: Front und Bedienelemente weisen den Preamp als Accustic Arts-Komponente aus.
Präzisionswerk
Damit alle Röhren- und Transistorstufen mit ihren sehr unterschiedlichen Anforderungen an eine Stromversorgung optimal beliefert werden, besitzt der Verstärker außerdem verschiedene, getrennt arbeitende Netzteilbereiche. Allein die Röhren benötigen für ihren Betrieb eine Spannung von rund 300 Volt, für deren Erzeugung einer der beiden Ringkerntransformatoren exklusiv zuständig ist. Das Präzisionswerk wird nun durch die Lautstärkeregelung abgerundet: Hier sorgt ein Premium-Potenziometer für erstklassige Kanalgleichheit und exzellente Gängigkeit. Wer das verchromte Messingrad auf der Front dreht, kann die Qualität sofort spüren. Das gilt ebenso für das zweite Stellrad der Front, den Eingangswahlschalter: Mit seinen genau definierten Rastungen ist er eine haptische Wohltat. Auf der Front finden wir nun noch zwei kleine Schalter. Der eine bewirkt eine Phasendrehung des Musiksignals um 180 Grad, der andere dient der Abschaltung der Röhren. Das bietet sich bei längeren Hörpausen an, so werden die Glimmkolben geschont, denen eine Lebensdauer von etwa 10.000 Betriebsstunden attestiert wird, danach steht ein Röhrenwechsel an. Die Transistorstufen hingegen bleiben ständig in Betrieb.
Das ist sinnvoll, weil Halbleiter eine etwas längere Zeit brauchen, bis sie absolut stabil und klanglich optimal arbeiten. Über drei Dioden zeigt der Tube Preamp II MK2 nun an, ob die Röhren nach dem Einschalten betriebsbereit sind, ob sie ab-oder zugeschaltet sind und ob die Phase des Signals invertiert wird. Die Funktionen des Amps lassen sich über die mitgelieferte Standard-Fernbedienung steuern, eine aufwändigere Systemfernbedienung, die die geräteübergreifende Befehligung ermöglicht, ist in Arbeit.
Die kunstvoll gefräste Ornamentik auf der Oberseite ist das stilisierte Schaltzeichen einer Verstärkerröhre.
Überaus symmetrisch: die Eingangssektion
Wer sich die Anschlüsse des Tube Preamp II MK2 anguckt, sieht zahlreiche XLR-Buchsen und erkennt: Accustic Arts ist ein Verfechter der symmetrischen Signalführung. Dies ist auch die vorteilhafteste Weise, um Musik per Kabel zu transportieren, weil das Signal gleich zweimal durch das Kabel geschickt wird: einmal auf normalem Weg (nicht invertiert) und einmal um 180 Grad phasengedreht (invertiert). So lassen sich etwaige Störungen, die auf das Kabel einwirken und sich als Sirren oder Brummen bemerkbar machen, aufheben und auslöschen. Derartige symmetrische Eingänge findet man nur bei hochwertigen Geräten und Profi-Komponenten. Wenn Ihre Zuspieler also einen symmetrischen Ausgang besitzt, sollten Sie diese Signalübertragungsmöglichkeit bevorzugen. Der Tube Preamp II MK2 bietet eingangsseitig gleich drei dieser symmetrischen Line-Inputs. Zusätzlich besitzt er aber noch zwei unsymmetrische Hochpegel-Eingänge, damit ist auch die gängigere Anschlussart abgedeckt. Ein weiterer unsymmetrischer Cinch-Eingang ist ab Werk als „Surround-Bypass“ konfiguriert. Hier kann man das Signal eines Surround-Prozessors durchschleifen, ohne dass der Tube Preamp es verändert oder verstärkt.
Dies geschieht allein durch den zuliefernden Receiver. So führt der Tube Preamp die Audio- und die Heimkinoanlage zusammen. Prima! Schade ist hingegen, dass der Tube Preamp keinen Phono-Eingang besitzt, Vinyl-Liebhaber müssen also einen externen Plattenspieler-Verstärker hinzuziehen. Natürlich hat Acoustic Arts dafür einen passenden Experten im Portfolio.
Symmetrische XLR-Eingänge, unsymmetrische Cinch-Eingänge, dazu ein Kopfhörer-Ausgang und ein Surround-Ausgang zum Durchschleifen eines Receiver-Signals-der Vorverstärker bietet zahlreiche Anschlussmöglichkeiten.
Ausgänge und Kopfhörer-Anschluss
Kopfhörer-Freunde hingegen werden sich über den Headphone-Amp freuen, der mit der MK2-Version Einzug gehalten hat. Seine Buchse ist clever kaschiert durch den abnehmbaren, magnetisch haftenden Metallknopf auf der Front. Hier findet ein großer Klinkenstecker Anschluss – unserer Meinung nach die klar zu bevorzugende Größe, weil der 6,35-Millimeter-Stecker robuster ist als eine Miniklinke. Wer bereits einen hochwertigen Kopfhörerverstärker besitzt und weiterhin betreiben möchte, findet auf der Rückseite des Preamps einen „Fixed Out“-Ausgang, der über den „Phones On“-Schalter auf der Front zugeschaltet wird. Zugleich werden dadurch alle nicht mehr benötigten Verstärkungskomponenten abgeschaltet, sie entfallen also als potenzielle Störquelle. Nun zu den Ausgängen für die nachfolgende Endverstärkung: Hier geht es natürlich auch per XLR raus, der Vorverstärker bietet gleich zwei symmetrische Outputs und nun, in der MK2-Version, auch ebenso zwei unsymmetrische Ausgänge. Der Sinn hinter der jeweils doppelten Ausführung: So ist sowohl symmetrisch als auch unsymmetrisch Bi-Amping möglich. Dies war ein häufiger Kundenwunsch – wie auch die AC- oder DC-Koppelung der Vorverstärker-Ausgänge. Welche Variante vorteilhaft ist, hängt von der nachfolgenden Endstufe ab, ist aber mitunter auch eine Geschmacksfrage. Um hier allen gerecht zu werden, hat Accustic Arts beide Wünsche berücksichtigt, deshalb sind je ein symmetrischer und ein unsymmetrischer Ausgang DC-gekoppelt, während die anderen beiden Ausgänge AC-gekoppelt sind.
Die Outputs – hier die symmetrischen XLR-Buchsen – werden sowohl als AC-gekoppelter als auch als DC-gekoppelter Ausgang angeboten. So kann man zwischen zwei verschiedenen Klangcharakteristika wählen.
Die Endstufen: Zwei mal Mono II
Die Endstufen verraten schon anhand des Namens ihr Wesen: Es handelt sich um Mono-Verstärker, sie amplifizieren jeweils nur einen Audiokanal. Man benötigt für die Stereo-Wiedergabe also zwei dieser Verstärker-Blöcke. Der Sinn dahinter: Weil jeder Kanal in einem separaten Gehäuse untergebracht ist, erreicht man bei der Kanaltrennung und dem Störspannungsabstand exzellente Werte. À propos Gehäuse: Die beiden Accustic Arts-Endstufen setzen hier den Wow-Effekt der Vorstufe fort: Wieder diese sensationelle Fertigungs- und Materialqualität, auch hier fällt unser Blick sofort auf die Oberseite. In die abermals zentimeterstarke Platte aus gebürstetem Aluminium ist diesmal mit höchster Präzision und maximalem Aufwand der Produktname „MONO II“ herausgefräst – und auch hier dient dies nicht allein der Optik, sondern ebenso der Wärmeabfuhr. Diesen Zweck haben auch die Kühlrippen, sie bilden die Wangen der Endstufen. Stirnseitig verschwinden die Rippen hinter der zwei Zentimeter messenden Frontplatte. Hier ist in das massive gebürstete Aluminium zentral die Accustic Arts-typische Chromblende eingelassen. Sie beherbergt neben dem wiederum fein gefrästen Firmenlogo den An-/Aus-Schalter sowie drei LED zur Statusanzeige. Durch das Hochformat der Gehäuse sehen die Monoblöcke, soweit man das bei den Maßen 35 mal 24 mal 43 Zentimeter sagen kann, fast schon schlank aus. Doch wer sie hochhebt, ahnt, dass hier nicht nur das Gehäuse massiv ist: 26 Kilo bringt jeder Block auf die Waage. Dafür zeichnet insbesondere der voluminöse Ringkerntransformator verantwortlich, der der Verstärkersektion bis zu 1.200 Voltampere bereitstellen kann. Die Verstärkerschaltung ist in reiner Transistortechnik aufgebaut, für die Leistungsfähigkeit sorgen zwölf selektierte Feldeffekttransistoren – und die können eine immense Power liefern: an acht Ohm sind es pro Monoblock 300 Watt, an vier Ohm sind es 500 Watt, und auch mit kritisch niedrigen Zwei-Ohm-Schallwandlern kommen die Mono II klar, in diesem Fall liefern sie satte 700 Watt. Dafür stehen auf der Rückseite überaus hochwertige vergoldete Anschlussklemmen parat. Sie erlauben Bi-Wiring, Bi-Amping und auch den Betrieb von zwei Schallwandlern pro Endstufe. Mit einem Mute-Schalter lassen sich die Endstufen stummschalten, so kann man ohne lästige Geräusche die Boxen wechseln. Auch bei den Eingängen finden wir einen Schalter: Hier wählt man zwischen dem symmetrischen XLR-Input oder dem unsymmetrischen Cinch-Eingang, die Monos stellen beide Möglichkeiten zu Verfügung.
Auch die-Endstufe Mono II besticht durch die Optik in mattem, gebürstetem Aluminium und glänzendem Chrom:
Die Accustic Arts Tube Preamp II MK2/Mono II-Kombi in der Praxis
Wir testen die Trias mit dem exzellenten Oppo UDP-203 als CD-Player, als Schallwandler dienen die Quadral Aurum Orkan.Bei der Aufstellung sollte man sowohl der Vor- als auch den Endstufen ausreichen Platz geben, damit sie ihre Wärme an den Raum abgeben können. Allerdings wird die Vorstufe selten mehr als handwarm, auch die Endstufen sind alles andere als hitzig – und damit ist nicht nur die Thermik der Komponenten beschrieben, sondern gleich auch eine akustische Eigenschaft des Verstärkertrios: Die Wiedergabe ist ungemein entspannt. Das erleben wir direkt bei dem Track „Desert Island“ von Oh Land, hinter diesem Künstlername verbirgt sich die dänische Sängerin Nanna Øland Fabricius. Sie macht Elektro-Pop, der bei „Desert Island“ elegisch bis episch ausfällt, ausnehmend produziert ist und sich wunderbar steigert. Schon die kurzen, einleitenden Paukenschläge lassen uns aufhorchen: Mit dieser Präzision und Knackigkeit haben wir den uns sehr vertrauten Beginn noch nicht gehört! Und auch bei der Stimme von Oh Land geraten wir ins Staunen: Der anfangs ganz allein stehende Gesang besitzt eine immense Wirklichkeit, Lebendigkeit und Direktheit, Nanna Øland Fabricius scheint direkt vor uns zu stehen. Sie ist regelrecht nahbar, wir erleben die ganze Zartheit und Verletzlichkeit, die in der Stimme mitschwingt. Diese Unmittelbar, dieses Unwiderstehlich-Betörende in der Wiedergabe insbesondere von Stimmen und Soloinstrumenten ist ja das, was Röhrenverstärkern gerne nachgesagt wird – und der Tube Preamp bestätigt es mit Exzellenz.
Die Endstufe ist ebenfalls mit einer extrem aufwändigen Fr?sung veredelt. Die Durchbrüche dienen auch der Wärmeabfuhr.
Kraft und Kontrolle
Gleich danach dürfen die Endstufen erstmal ihr Können beweisen: Der Gesang ist nun mit synthetischen Basstönen unterlegt, es sind lange Liegetöne, die mitunter in Tiefstbass-Regionen unterwegs sind. Die Mono-Blöcke liefern diese Tieffrequenzen mit einer wunderbaren Ruhe und Kraft, sie fluten förmlich den Raum. Auch bei extrem erhöhten Pegel ist die Wiedergabe völlig anstrengungslos, während bei unserem Testraum irgendwann die Wände wackeln und uns der Bass auf den Magen schlägt. Was für eine Power! Neben der schieren Kraft und der souveränen Kontrolle glänzt die Verstärker-Kombi mit einem herrlichen Informationsreichtum. „Desert Island“ ist mit zahlreichen elektronischen Einsprengeseln gespickt, es knirscht von links, es knarzt von rechts, es blubbert hinten – das ist geradezu ein akustisches Kammerspiel! Mit anderen Verstärkern kann das schon mal ein wenig anstrengend sein, hier hingegen lassen wir uns mit Genuss in den Kosmos an Klängen und Geräuschen entführen, weil die Wiedergabe eine Abrundung besitzt, die alles fließend, natürlich und selbstverständlich klingen lässt.
Die Anschlüsse der Endstufe: Sie bietet einen symmetrisch XLR-Eingang und einen unsymmetrisch Cinch-Eingang, zwischen denen man umschalten kann. Dazu bietet die Endstufe einen Mute-Schalter und vier Anschlussklemmen für Bi-Wiring oder Bi-Amping.
Grandiose Klarheit
Dabei betätigt sich das Trio keinesfalls als Weichspüler. Alles ist klar differenziert und konturiert, das Klangbild besitzt eine grandiose Klarheit, Dynamik und Akkuratesse. Das zeigt sich auch bei der Live-Aufnahmen von „Bridge Over Troubled Water“, Eva Cassidy bietet mit ihrer Begleitband im berühmten Blues Alley-Club in Washington eine innig-intensive Interpretation dieses Klassikers. Die Einleitung übernimmt die E-Gitarre, der Klang der gezupfte Saiten ist herrlich silbrig, jeder Saitenberührung ist ein defioniertes Klangereignis in Stahl, ein sahniger Chorus-Effekt veredelt den Ton und beschert uns sofort einen wohligen Schauer. Dabei vernimmt man auch ein Rauschen, es stammt von dem Gitarrenverstärker, an den Keith Grimes seine Sechsaitige angeschlossen hat. Ja, so klingen eine Solid-Body-Gitarre und ein Röhren-Amp auf der Bühne! Dank der schönen Transparenz und Räumlichkeit der Abbildung fühlen wir uns, wenn wir die Augen schließen, geradezu in den kleinen Club versetzt. Für die Authentizität sorgt auch die Tiefe der Wiedergabe, die Positionierung der Musiker ist perfekt: Schlagzeuger Raice McLeod sitzt im Hintergrund, sein Spiel trotzdem mit all den kunstfertigen Finessen nachvollziehbar, ohne übertrieben herausgearbeitet zu sein Davor teilen sich der Pianist Lenny Williams, der Gitarrist Grimes und der Bassist Chris Biondo, mit seinem Einsatz erleben wir wieder das tolle Tiefton-Vermögen: Der E-Bass hat bietet mit seinem vollen, runden Ton genau das richtige Fundament für den Song.
Auch die seitlichen Rippen der Endstufe dienen der Wärmeabfuhr.
Anderer Ausgang, anderer Klang
Vorne steht natürlich Eva Cassidy – und wie schon vorhin bei Oh Land erleben wir eine bewegende Wiedergabe der Stimme: Eva Cassidys setzt ihre Stimme effektvoll ein: Sie ist anfangs sanft, zerbrechlich, dann guttural, schließlich strahlend und kraftvoll. Wir erleben auch hier wieder eine große Unmittelbarkeit, ja geradezu eine Verbindlichkeit: Die Wiedergabe klingt echt, greifbar, direkt – Eva Cassidy und ihre Musiker spielen offenbar nur für uns. Wir wechseln nun mal die Ausgänge des Vorverstärkers. Bislang haben wir AC-gekoppelten symmetrischen Ausgänge gewählt, nun wechseln wir zu den DC-gekoppelten Outs. Der Unterschied im Klangbild ist deutlich und bei den unsymmetrischen Ausgängen sogar noch stärker: Am AC-Ausgang ist das Klangbild runder, etwas weicher, dazu ein wenig plastischer, am DC-Ausgang hingegen hat der Amp etwas mehr Biss, Stimme und Instrumente erlangen eine noch größere Präsenz und Konturiertheit. Das erscheint auf Anhieb attraktiver, schließlich entscheiden wir uns aber doch wieder für den AC-gekoppelten Ausgang. So ist die Wiedergabe für uns noch stimmiger. Wie steht es nun mit dem Kopfhörer-Ausgang? Wir setzen den Beyerdynamic DT 1990 Pro auf – und genießen auch auf diesem Weg eine überaus klare und differenzierte Wiedergabe, im Charakter liefert der Tube Amp hier ebenfalls das runde Klangbild mit einer schönen Dynamik, das fällt insbesondere bei der Eva Cassidy-Liveaufnahme auf. Im Bassbereich legt der Amp hier noch ein wenig zu. So wird auch der Kopfhörer-Verstärker dem akustischen Anspruch der Accustic Arts-Amplifikation gerecht.
Die Verstärker-Trias im Test mit der Quadral Aurum Orkan als Schallwandler.
Fazit
Accustic Arts liefert mit dem Tube Preamp II MK2 und den beiden Mono II eine Vor-/Endstufenkombination vom Feinsten: Der mit Röhren- und Transistortechnik verstärkende Preamp liefert ein perfekt abgerundetes Klangbild mit jener attraktiven Ansprache, die man sich von Röhrenverstärkern wünscht. Die Wiedergabe ist wunderbar transparent, dynamisch und natürlich. Die Transistorendstufen sorgen mit bis zu 700 Watt Leistung dafür, dass auch in punkto Pegel keine Wünsche offenbleiben. Die Ausstattung der Verstärker ist amtlich: Der Preamp bietet drei symmetrische und zwei unsymmetrische Eingänge, ausgangsseitig bietet er sein Signal an einem AC-gekoppelten und einen DC-gekoppelten Output an, so kann man zwischen zwei Klangcharakteristika wählen. Hinzu kommt ein Kopfhörerausgang. Auch die Endstufen haben feine Features: Sie besitzen sowohl einen symmetrischen als auch einen unsymmetrischen Eingang und ermöglichen mit vier Anschlussklemmen Bi-Wiring, Bi-Amping oder den Anschluss zweier Lautsprecherpaare. Zur Klangqualität kommt eine immense Fertigungsgüte, die in Handarbeit hergestellten Verstärker erweisen sich so als optische und klangliche Kronjuwelen. Natürlich hat diese Qualität ihren Preis, der Tube Preamp II MK2 und die beiden Mono II sind ihn aber auch mit jedem Cent wert.